Samstag, 26 April 2008 13:45

Frühjahresausflug der Aktivriege

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Frühjahresausflug der Aktivriege vom 19. April 2008.

Zum Glück wollten Desi und Ralf, die Drahtzieher des diesjährigen Frühlingsausfluges, diesen mit einem 9-Uhr-Pass absolvieren. Deshalb trafen wir uns eine Stunde später als ursprünglich vorgesehen in der Tomate. Während einige Teilnehmer geistig immer noch im warmen Bett zu liegen schienen, wurden die administrativen Kleinigkeiten erledigt: die Kosten wurden beglichen, das Ticket ausgeteilt und der Schnapssack wurde gefüllt. Dazu komme ich später. Denn es kam noch viel schlimmer. Unter Ralfs Regie mussten wir ein Diktat absolvieren, welches mit den rechtschreibetechnisch schwierigsten Wörtern der deutschen Sprache gepfeffert war. Der Sieger würde in den Schnapssack greifen dürfen, und das gleich dreimal. Nun, vielleicht ist es doch besser, wenn ich den Schnapssack schon an dieser Stelle erkläre. Jeder Teilnehmer musste zwei kleine, identische Schnapsflaschen mitbringen. Eine davon gab er in den Schnapssack, die andere behielt er bei sich. Bei jeder gewonnen Challenge durfte man in den Schnapssack greifen. Nebst den Fläschchen befanden sich auch Schleckstängel darin, man durfte also wählen. Wenn man einen Schnaps zog, musste man diesen mit dem Besitzer des Parallelschnapses trinken. Nachdem wir also das Diktat absolviert hatten, machten wir uns endlich auf die Reise.

Mit dem Zug bewegten wir uns Richtung Zürcher Oberland. Und wie immer, wenn Ralf am Drücker sitzt, wurden wir im Zug mit Spezialitäten aus der zu bereisenden Region beglückt: Käse, Landjäger und Wein aus dem Oberland. So gelangten wir via Wetzikon und Rüti nach Eschenbach, wo Desi und Ralf uns die Resultate des Diktats bekannt gaben. Dummerweise habe ich mit vier Fehlern gewonnen, wodurch ich mich zum Schreiben dieses Berichts verpflichtet habe. Aber zum Trost durfte ich ja noch in den Schnapssack greifen. übrigens auch Nicole, welche ich im Diktat nur knapp geschlagen habe. Lustigerweise zogen wir gegenseitig unsere Fläschchen. Schliesslich fuhren wir mit dem Bus weiter zum Atzmännig. Dass uns die falschen Tickets gelöst wurden, entpuppte sich nicht als Problem, da der Buschauffeur sehr grosszügig war. Langsam waren einige Teilnehmer wach und aktiv: Linda bandelte mit Roger an, Roli und Ralf diskutierten sehr angeregt über Mister Schweiz und ich notierte mir alles auf meinem Notizblock. Was da alles drauf steht, will ich jetzt den Betroffenen zuliebe nicht ausführen. Aber offenbar war Rita auch da.

Im Atzmännig angekommen, absolvierten wir einen Spaziergang. Dabei freundeten wir uns mit den Eingeborenen an und brachten ihnen sogar mühselig bei, wie man einen Fotoapparat benutzt. Nach der geleisteten Entwicklungshilfe marschierten wir weiter und fanden so die Feuerstelle, welche uns für diesen Mittag beherbergen sollte. Wir verbrachten eine windige aber gemütliche „Brötlete“.

Wir erleichterten also unsere Rucksäcke und machten uns dann auf, die zahlreichen Attraktionen des Atzmännig auf Herz und Nieren zu prüfen. Desi, Susanne und Ralf lieferten sich ein Hochgeschwindigkeitsduell auf der Rennpiste. Das Fahren in die falsche Richtung sowie das Zusammenstossen war untersagt, kümmerte die drei jedoch herzlich wenig. Roli und ich genossen währenddessen eine Seilbahnfahrt über der Anlage und Vany übte sich im Baggern. Eine weitere Challenge lieferte uns der Bullriding-Contest, welchen Desi souverän mit unglaublichen 47,7 Sekunden auf dem Rücken des Bullen für sich entscheiden konnte. Roli opferte für den Wettkampf sein Wohlbefinden im Bereich der Kronjuwelen, brachte es allerdings mit seinen 42,1 Sekunden nur auf den siebten Platz. Silber und Bronze gingen an Ralf und Rita, abgeschlagen auf den letzten Plätzen fanden sich Roger und Susanne wieder.
Als nächste Disziplin stand die Rodelbahn auf dem Programm. Die Fahrstile waren sehr unterschiedlich: während Linda eher gemächlich fuhr und die Landschaft sowie den Wind in ihren Haaren genoss, entpuppte sich Martin als Variantenfahrer. Dieser gab Gummi und verlies sogar die markierte Piste. Bei der Analyse der Fahrten erklärte uns Roli, ihm sei auch schon jemand hinten reingefahren. Allerdings wollten die wenigsten von uns wissen, wie er seine Unschuld verlor. Ralf und Desi prüften, ob man die Spring-mit-einem-Schlitten-in-einen-Tümpel-Bahn, welche ausschliesslich für die Benutzung durch eine Person gebaut wurde, auch zu zweit benutzen kann. Man kann. Anzuraten ist es jedoch nicht. Zum Abschluss versuchten sich alle, die weniger als 70kg wogen, auf dem Trampolin. Natürlich wurde zwischendurch immer wieder der Schnapssack erleichtert.


Unsere weitere Reise führte uns per Bus nach Wald, wo wir bei Richi in einem Bunker über die hohe Kunst des Bierbrauens unterrichtet werden sollten. Roli übernahm das Kartenlesen und führte uns mehr mit Glück und weniger mit Kartenkenntnis zum Ziel. Richi ist der Chef von „Sios Homebrewing“ und leitete unser Bierbrauseminar. Nebst Snacks und Käsehäppchen, servierte er uns seine selbstgebrauten Biere. Er sagte, er mache das schon seit 13 Jahren und wir seien die ersten, welche es geschafft haben, ihm die Bude leerzusaufen. Zusätzliche Unterstützung erhielten wir übrigens von Marc, welcher mittlerweile zu uns stiess.


Nach dem Seminar begaben wir uns nach Illnau in den orientalischen Keller des Restaurants Frieden, um unseren Horizont mit einem libanesischen Nachtessen zu erweitern. Jetzt stiess auch unser Presi René dazu, welcher sich von Roli sagen lassen musste, ich würde schon den ganzen Tag umstürzlerische Gedanken hegen. Gleichzeitig liess sich Roger von Susanne eine Gesichtsmaske verpassen, da er sich während des Brauseminars am Nachmittag von der Sonne ein permanentes Rouge hat auftragen lassen. Doch damit nicht genug: dem armen Roger mundete vom libanesischen Essen bloss das Spiessli. Auf das Essen folgten diverse Bauchtanzeinlagen. Die Tänzerin forderte nebst Susanne, Roger, welcher einen ganz eigenen Stil an den Tag legte, und mir, auch Vany auf, mit ihr zu tanzen. Dieser interessierte sich aber zu unserer Verwunderung mehr für ein Tänzchen mit dem Kellner. Das Nachtessen markierte den offiziellen Schlusspunkt des Frühlingsausfluges, was die meisten Teilnehmer jedoch nicht davon abhielt, gemeinsam nach Winterthur in den Ausgang zu gehen. Den Bericht möchte ich an dieser Stelle mit einer beeindruckenden Weisheit beenden, welche Roli während des Nachtessens erlangte: Beim Witz ist immer die Pointe am lustigsten.

Sandro Peter

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